25.11.2020
Flagge zeigen: Anläßlich des Internationalen Tages zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen wurden heute vor dem Rostocker Rathaus die blaue Fahne von Terre des Femmes gehisst.
Die neue Rostocker Gleichstellungsbeauftragte Wenke Brüdgam hat gemeinsam mit STARK MACHEN e.V. zu dieser Aktion eingeladen. Mit dabei auch Kristin Beckmann-Natzius vom Frauenkulturverein "Die Beginen" und Kati Wolfgramm vom Frauenbildungsnetz MV.
Alle Vereine hatten im Vorjahr Fahnen von der Terre des Femmes in jeweils einer anderen Sprache erworben, um ein vielfältiges Zeichen zu setzen. In ihrer Rede betonte Wenke Brüdgam, dass Gewalt in unserem Leben keinen Platz haben dürfe. Und dass keine Frau häusliche oder sexualisierte Gewalt erleben sollte. Das Gegenteil sei aber der Fall: jede dritte Frau in Deutschland erfahre in ihrem Leben Gewalt. Es sei Sache der gesamten Gesellschaft, diese Gewalt zu beenden. Jeder einzelne könne im Alltag dazu beitragen - mit Zivilcourage. Zivilcourage, wenn es darum gehe, übergriffigen Blicken, Sprüchen oder Worten etwas entgegenzusetzen. Zivilcourage, wenn es darum gehe, häusliche oder sexualisierte Gewalt nicht mitanzusehen - sondern etwas zu unternehmen. Hilfe anzubieten, Hilfe zu holen, wenn das notwendig sei.
1981erklärten mittel- und südamerikanische Feministinnen zum Gedenktag der Opfer von Gewalt an Frauen - Dia internacional de la No Violencia Contra la Mujer. sie erinnerten damit an die Schwestern Mirabal. Patria, Minerva und Maria Teresa waren Mitglieder der "Moviemento Revolucionario 14 de Junio" in der Dominikanischen Republik. Die drei Schwestern wurden mehrmals verhaftet und schließlich ermordet. Sie waren 36, 34 und 25 Jahre alt.
Seit 1981 organisieren Frauen in der ganzen Welt alljährlich zum 25. November Aktionen, die die Einhaltung der Menschenrechte und ein Ende der Gewalt gegenüber Frauen und Mädchen fordern. Dabei geht es um häusliche oder sexualisierte Gewalt, Zwangsprostitution, Sextourismus, Vergewaltigung, Beschneidung von Frauen, Zwangsheirat, vorgeburtliche Geschlechtsselektion, weibliche Armut, Femizid - oft verbunden mit lokalen oder regionalen Geschehnissen.
1999 griffen die Vereinten Nationen in ihrer Resolution 54/134 diese Idee auf und erklärten den 25. November offiziell zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen.
Ein Ende der Gewalt ist bisher nicht absehbar.