23.05.2023

 

Die Ministerin für Justiz, Gleichstellung und Verbraucherschutz Jacqueline Bernhardt, die Landesbeauftragte für Frauen und Gleichstellung der Landesregierung Wenke Brüdgam, der Landrat des Landkreises Vorpommern-Rügen Dr. Stefan Kerth sowie der Oberbürgermeister der Hansestadt Stralsund Dr. Alexander Badrow haben heute in Stralsund der Öffentlichkeit unseren Verein als neuen möglichen Träger des Stralsunder Frauenschutzhauses vorgestellt.

Wir freuen uns sehr, dass die Landesregierung Mecklenburg-Vorpommern, die Hansestadt Stralsund und der Landkreis Vorpommern-Rügen uns das Vertrauen ausgesprochen hat, das Frauenschutzhaus Stralsund in sichere Gewässer zu führen. Wir möchten ein stabiles und verlässliches Hilfsangebot für Frauen schaffen, die von häuslicher Gewalt betroffen sind. Dafür übernimmt STARK MACHEN e.V. gern die Verantwortung.

Während die Ministerin auf unsere Erfahrungen und Expertise verwies, äußerte Landrat Dr. Stefan Kerth: „Es ist wichtig, in der Region Rückzugsräume für hilfesuchende Frauen und deren Kinder zu schaffen. Die Verwaltung und der Kreistag setzen sich gemeinsam für die Unterstützung der Frauenschutzhäuser ein.“

Oberbürgermeister Dr. Alexander Badrow äußerte: „Ich erwarte, dass der neue Träger für unser Stralsunder Frauenschutzhaus seinem Namen gerecht wird."

Als Träger des Frauenhauses Rostock konnten wir seit nunmehr 32 Jahren Erfahrungen in diesem Bereich sammeln, die auch die Arbeit in Stralsund befördern. So können wir unsere eigenen fachlichen Standards einbringen. Dazu gehört u.a., immer die Bedürfnisse der mitbetroffenen Kinder zu berücksichtigen und ihnen die notwendige Unterstützung zu geben. Deshalb soll es künftig im Frauenschutzhaus Stralsund auch eine eigene Kinder- und Jugendberaterin geben.

Zuallererst wird es notwendig sein, neue engagierte Mitarbeiterinnen zu gewinnen. Wir setzen dabei auf ein attraktives Angebot:

  • Wir bieten sichere, unbefristete und gut bezahlte Arbeitsplätze.
  • Uns ist die Vereinbarkeit von Berufs- und Privatleben wichtig. Das ist schwierig, wenn ein Frauenhaus für Betroffenen rund um die Uhr erreichbar sein muss, 365 Tage im Jahr. Denn die Mitarbeiterinnen müssen dies, zusätzlich zu ihrer normalen Dienstzeit, durch eine Rufbereitschaft gewährleisten. Wir werden zusätzliche Honorarkräfte beschäftigen, die die Rufbereitschaft am Wochenende und an den Feiertagen übernimmt, um hier die hauptamtlichen Mitarbeiterinnen zu entlasten. Außerdem besteht für alle die Möglichkeit, in Teilzeit zu arbeiten.
  • Die Arbeit bei STARK MACHEN e.V. ist sinnstiftend und damit persönlich erfüllend. Seit 1990 ist unser Verein in M-V in der Anti-Gewalt-Arbeit aktiv - für uns mehr als nur klassische Wohlfahrtsarbeit. Für uns ist es wichtig, neben der konkreten Einzelfallhilfe für gewaltbetroffene Menschen auch die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen im Interesse der Betroffenen zu verändern und uns politisch dafür zu engagieren. Mitarbeitende bei uns erleben dadurch das konkrete und gute Gefühl, Gesellschaft verändern und verbessern zu können. Das bestätigen uns unsere derzeit 33 Mitarbeitenden immer wieder.

Unser Selbstverständnis ist ein ganzheitliches. Um Betroffene wirksam zu unterstützen und um häusliche Gewalt nachhaltig zu bekämpfen, müssen Prävention, Krisenintervention und Nachsorge gut aufeinander abgestimmt sein. Dazu gehören Schutz für Leib und Leben, Sicherheit für Betroffene. Tatpersonen müssen zur Verantwortung gezogen werden. Betroffene benötigen unterstützende Angebote zur Bewältigung der belastenden Gewalterfahrungen und zur psycho-sozialen Stabilisierung im Alltag. Sie bedürfen der Begleitung beim Aufbau einer gewaltfreien, selbstbestimmten Lebensperspektive. Wesentlich sind aber auch ganzheitliche Präventionsmaßnahmen zur Enttabuisierung, Aufklärung und Sensibilisierung der Öffentlichkeit über die Thematik Häusliche Gewalt. Projekte zur Stärkung von Kindern und Jugendlichen und die Auseinandersetzung mit geschlechterstereotypen Rollenklischees vervollständigen dieses Portfolio.

Seit 2008 sind wir Träger der Interventionsstelle gegen häusliche Gewalt und Stalking für den Landkreis Vorpommern-Rügen. 2020 haben wir die Beratungsstelle BeLa für Betroffene von häuslicher Gewalt für die Region Vorpommern eröffnet. Insofern freuen wir uns sehr, mit der Übernahme der Trägerschaft für das Frauenschutzhaus Stralsund die oben beschriebenen Ansätze künftig unter einem Dach verwirklichen zu können. Es werden sehr viele Synergien entstehen, die durch die Situation der letzten Monate in Stralsund nicht mehr gegeben waren.

Wir hoffen, schnellstmöglich die Immobilie des Frauenschutzhauses in Stralsund übernehmen und alles für die Neueröffnung vorbereiten zu können. Damit gewaltbetroffene Frauen mit ihren Kindern aus der Region zukünftig wieder rund um die Uhr Schutz und Hilfe in Stralsund finden.

 

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